Anne D. Peiter 
 
181. Vgl. auch die Frage des Nörglers, ob die Opfer nicht gespürt

hätten, "wie die Tragödie eine Posse wurde, durch die Gleichzeitigkeit

neuen Unwesens und alten Formenwahns einer Operette, einer jener 
ekelhaften neuzeitlichen Operetten, deren Text eine Insulte ist und 
deren Musik eine Tortur?" Karl Kraus, Die letzten Tage der Menschheit

(Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1986), S. 675; im folgenden zitiert als: 
Kraus, LTM. 
14 Brecht, "Anmerkungen," S. 102. 
15 Ebd., S. 103. 
16 "Die alte Oper schließt die Diskussion des Inhaltlichen absolut
aus. 
Geschähe   es etwa, daß der Zuschauer bei der Darstellung 
irgendwelcher Zustände zu diesen Zuständen Stellung nähme,
hätte 
die  alte  Oper ihre Schlacht verloren, der Zuschauer wäre 
'drausgekommen."' Ebd., S. 105. 
17 BFA 2, S. 362. 
18 Brecht, "Anmerkungen," S. 103. 
19 Ebd. 
20 Voigts kommt zu dem gleichen Ergebnis. In seiner Einleitung zum 
Kapitel "Neue Oper" schreibt er: "Die Dreigroschenoperwar
für das 
Opernpublikum die letzte Möglichkeit, mit einem operettenhaften 
Schluss die Kapitalismuskritik noch 'kulinarisch' zu genießen-gegen

Brechts Willen, der in den Anmerkungen das 'Primat des Theaters' 
forderte (GW 17, 991 ff.) In Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonnywird 
der Warencharakter des Operngenusses formal und inhaltlich so 
deutlich bloßgelegt, dass sich hier die Oper als Gattung selbst 
aufhebt." Manfred Voigts, Hrsg., 100 Texte zu Brecht. Materialien aus

der Weimarer Republik (München: UTB, 1980), S. 188; Hervorhebung 
A.P. 
21 Brecht, "Anmerkungen," S. 103. 
22 Eine genaue Untersuchung des Totentanzes bei Kraus findet sich in 
Anne D. Peiter, "Das Totentanzmotiv in Karl Kraus' Die letzten Tage
der 
Menschheit," in L -art macabre 4, Jahrbuch der Europäischen 
Totentanz-Vereinigung, Hrsg. Uli Wunderlich (Düsseldorf: Europäische

Totentanz-Vereinigung, 2003), S. 183-192. 
23 Kraus, LTM, S. 707. 
24 Ebd., S. 507. 
25 Brecht, "Anmerkungen," S. 107. 
26 Kraus, LTM, S. 691. 
27 Ebd., S. 693. 
 
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