lur S.esneioer 
un bezelch- 
,Wrtn auf 
 
Werden In der hershnden Stilrichtung, der 
soeantn     abtrkten  Kunst, grafische 
Werke gewnscht, so ist nac dem bisher Ge- 
ùsagten leicht zu verstehen, daß sich gee 
die Holzcneider nih besonders für die 
Gegestadslosigkeit begeistern können, st- 
hen sie doc vor neuen, schwierigen Anforde- 
rungen. Kein Wunder, daß sie den abstrakten 
Maern und Bildhsuern, Künstlern von Utho- 
graphien, Siebdrucken, Radierungen und 
Kupertchr nur äußerst zögrnd folgen. 
Das heß aber nicht, daß der Holzschnitt 
tot seiL 
 
Forsche  wir nämich nach, so werde  wir 
- nicht auf luten Pläten, nicht in modernen 
Geierien oder offizieliehi Austelungen - aller- 
dings noch zahlreiche echte Holzachnelder an- 
treffen. Von H. A. P Grieshaber wr schon die 
Rede. Neuerdings tritt, nach seiner Heimkehr 
aus Brasilien, wo er jahrelang geiebt" und ge- 
arbeitet hat, Hansen-Bahi immer mehr ins Be- 
wußtsein der deusce   Öffentlichkeit. Pan- 
koks suedrucksstrker Stil findet nicht nur in 
den stets neu entstehenden Schwarz-Weiß- 
Bltendes Künstlers seinen Niederschlag, 
sondern iebt auch im Werk seiner Schüler. im 
übrigen gehören seine sozialen und reiigiösen 
Bilder zu den ergrefedaten Gestaltumngen 
unserer Grafik. Diesem Themenkreis ht sIch 
auch Willi Oirx verpflichtet, auch er bieibt In 
den Grenzen der Gegenständlichkeit, während 
Hans Oriowrskl, der Berliner Professor, sich in 
seiner jüngsten Holzschnittfoige ,Der Pasiter', 
einer zeichenhaften Sprache nähert. Nicht ver- 
schwegen darf allerdings werden, daß der im 
KZ erodt Otto Freundlich bereits vor 
Jahrzehnten sich dem abstrakten Holzschnitt 
gewidmet hat, zu einer Zeit also, da dieser Sti 
im nazistischen Deutschland als 

 
I P. Auvidert: Frau (Argeninien) 
i 5 
 
Zwar nicht verboten, Immerhin unerwünscht 
und offiziell keineswegs gefördert, fristet die- 
ser Stil heute in den kommunistisch regierten 
Staaten sein Dasein. Was also aus diesen 
Ländern an Holzechnitten zu uns kommt, ist 
meist gegenständlicher Art, geprägt vom 
sozialistischen Realismus und Expressionis- 
mus. Hier bieten sich auch Anknüpfungs- 
punkte zur Volkskunst an, die eifrig aufge- 
griffen werden. 
Betrachten wir abschließend die Situation der 
Kunst In der heutigen Weit, so ergeben sich 
interessante Aspekte: Während die moderne 
abstrakte Malerei von Japan über Polen und 
Jugoslawien und dann von den westeuropäi- 
schen Staaten bis nach den USA und Brasilien 
die Künstler verbindet, so finden wir den 
gegenständlichen Holzschnitt heute sowohl in 
China und Sowietrußiand als auch in der Alten 
Welt, in Afrika und jenseits des Ozeans. Auf 
beiden Ebenen wird geschaffen, und beide 
Kunstanschauungen haben ihre Daseins- 
berechtigung. 
GOnther Ott 
 
> Zwl Kern: Fischer (Japan)